Schaler Geschichte

Geographie und Geschichte

Schale ist ein Ortsteil der Gemeinde Hopsten an der nördlichsten Spitze von Westfalen, dem Tecklenburger Land (Kreis Steinfurt). Markant ist die ausgedehnte Grenzlage zu Niedersachsen, den Kreisen Emsland und dem Osnabrücker Land. Die Flächengröße beträgt 33,95 km² und die Einwohnerzahl 1280 Einw.

Schale war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie mehrere Hügelgräber und Urnenfunde belegen. Im 9. Jahrhundert ist erstmals die Sprache von der Schenkung abteifreier Höfe in durch Priester Castur an die Abtei Werden. Das Abgabenverzeichnis des Werdener Klosters benennt im Jahr 890 fünf Höfe, die Abgaben leisten mussten. Auf dieses Jahr bezieht sich die dokumentarische Ersterwähnung. Am 21. Oktober 1278 gründete der Osnabrücker Bischof Konrad der II. von Rietberg ein Zisterzienserkloster in Schale. Die Brüder Johann und Lambert u.der Vetter Heinrich Zeymones, die nach Riga ausgewandert waren, hatten das Lehen an den Höfen Große Dresselhaus und Emskamp und eines weiteren Hofes in Schale. Sie schenkten dem Bischof die Höfe, mit der Bedingung, dass diese dem neu gegründeten Kloster zugute kommen. Dies war letztlich wohl auch die Voraussetzung für eine Kostergründung. Der Theologe u. Historiker Pfarrer Dr. Friedrich  Große Dresselhaus, vom Hof Große Dresselhaus stammend, fand im Rahmen seiner Dissertation die Originalurkunde der Klostergründung im fürstlichen Archiv zu Rehda. Der Urkunde ist zu entnehmen, dass das Kloster ein Zisterzienserkloster sein soll, die Nonnen aus dem Koster Börstel kommen sollen und das es der heiligen Maria geweiht sein soll. Das Siegel der Gründungsurkunde zeigt die heilige Jungfrau Maria in der rechten Hand eine Rose und im linken Arm das Christuskind. Das Koster trug den Namen Conventus Beatae Mariae Virginis. Später wird auch von dem Namen ad scalam dei „die Himmelsleiter“ berichtet. Vermutlich wurde es in späterer Zeit umbenannt. Die Himmelleiter ist im Schaler Wappen dargestellt.

1534 kaufte der Tecklenburger Graf Konrad das Kloster mit allen Ländereien. Dieses führte zu nicht unerheblichen Spannungen zwischen dem Tecklenburger Grafen und den Osnabrücker Bischöfen. Schon 1535 führte der Graf die Reformation durch. Der Graf wandelte das Zisterzienserkloster in ein Stift um. Schale wurde ein evangelisches Kirchspiel. Das Kloster verfiel. Nur die Klosterkirche blieb erhalten. Seine Reformationsbemühungen wirkten auch in der ehemaligen Grafschaft Lingen. Er setzte den Reformator Luedige in Lingen ein, um auch dort die Reformation durchzusetzen. Nach dem Schmalkaldischen Krieg verliert der Graf an Kraft und Einfluss. Die ehem. Grafschaft Lingen verliert er. Schale jedoch verblieb als Exklave bei der Tecklenburger Grafschaft, da er den Erwerb des Klosters durch die Verkaufsurkunde belegen konnte.

Mit dem Verkauf der Grafschaft Tecklenburg 1707 wird Schale ein Teil von Preußen. Das Gasthaus Zur alten Post wird 1719 erbaut. Hier sollen bereits der „alte Fritz“ Friedrich der Große und Napoleon Bonaparte übernachtet haben. Die Giebelinschrift der Gaststätte weist auf die Übernachtung des  „alten Fritz“ hin. 1811 wird Schale selbständige Gemeinde und gehört nach der napoleonischen Herrschaft zu dem 1816 gegründeten Kreis Tecklenburg. Zur Bürgermeisterei Schale und 1851 zum Amt Schale gehörte fortan die Gemeinde Halverde. Am 1. September 1874 eröffnet das 1. Postamt in Schale und 1883 übernimmt das Amt Schale die Verwaltung der Gemeinde Hopsten.

Im 1. Weltkrieg, 1917 erfolgt eine Verlegung der gemeinsamen Verwaltung nach Hopsten. Im Jahre 1975 führte das Land Nordrhein Westfalen eine Gebietsreform durch. Dabei werden alle kleinen Gemeinden aufgelöst und verlieren ihre Selbständigkeit. Auch Schale verliert die Selbständigkeit und wird Teil der Einheitsgemeinde Hopsten. Seitdem ist Schale lediglich ein Ortsteil der Gemeinde Hopsten.